Risikomanagement

Für alle Unternehmen und Organisationen, unabhängig von ihrer Größe und der Art der Tätigkeiten, gilt: Sie setzen Ziele und müssen Entscheidungen treffen. Entscheidungen sind mit Unsicherheit verbunden und bergen damit Risiken. Negative Einflüsse durch Fehlentscheidungen oder durch externe Einflüsse können die Wettbewerbsfähigkeit bzw. den weiteren Bestand eines Unternehmens gefährden. Aber auch bei der neuen Norm für das Gesundheitswesen (ISO 15224; siehe auch unten "Klinisches Risikomanagement") und aufgrund der Revision der ISO 9001:2015 kommt dem Risikomanagement eine stärkere Bedeutung zu und stellt Anforderungen an die Organisation von der Risikobetrachtung über Managementthemen bis hin zu konkreten Gegenmaßnahmen.

Zu empfehlen ist hier der Aufbau eines integrierten Risikomanagements in das bestehende oder noch zu etablierende Managementsystem. Eine gute Orientierung bietet hier die ISO 31000, die erstmals einheitliche Grundsätze für das Risikomanagement beschreibt und die Behandlung von Risiken in den Führungsprozessen der Organisationen mit einschließt.

Wesentliche Ziele des Risikomanagements sind:

Unternehmenswerte erhalten und erhöhen

Durch vorhandene Risiken sinkt der Unternehmenswert. Aufgrund von wesentlichen Risiken im Unternehmen würde z. B. ein Investor einen geringeren Kaufpreis zahlen. Außerdem verteuern sich für Unternehmen mit Risiken die Kreditzinsen.

Unternehmensziele sichern

Die Reduzierung von Unsicherheiten bei Unternehmensziele lässt die Wahrscheinlichkeit für richtige Entscheidungen steigen.

Zukünftigen Erfolg sichern

Falsche Entscheidungen erfordern einen zusätzlichen Ressourceneinsatz (z.B. Geld, Zeit). Durch den Einsatz des Risikomanagements können diese zusätzlichen Mittel vermieden bzw. vermindert und dadurch der zukünftige Erfolg gesichert werden.

Risikokosten reduzieren

Die Risikolage des Unternehmens kann zu einer Risikoprämie und damit zu steigenden Kosten führen. Auch können für die Absicherung höherer Risiken höhere Versicherungsprämien fällig werden. Durch eine Verringerung der Risiken können die Risikokosten entsprechend gesenkt werden.

Verantwortliches Handeln

Die Bewältigung von Risiken ist für den Fortbestand von Unternehmen entscheidend. Nicht kontrollierte bzw. beherrschte Risiken führen oft zur Insolvenz, zum Verlust von Arbeitsplätzen oder zu Katastrophen bzw. Unfällen und damit zur Schädigung von Menschen und Umwelt. Das Risikomanagement ermöglicht den verantwortungsvollen Umgang mit den Risiken. Für den Erfolg im Unternehmen kann das Risikomanagement bestehende Systeme, Prozesse und Verfahren für die Einschätzung und die Beherrschung vorhandener Risiken einbeziehen.

Eine Implementierung kann z. B. erfolgen über

Bei näherem Interesse stehen wir Ihnen gerne zur Entwicklung eines passgenauen Konzeptes und zur weiteren Implementierung zur Verfügung.

Klinisches Risikomanagement

Für Einrichtungen des Gesundheitswesens ist "Klinisches Risikomanagement" nicht nur Anspruch sondern - seit dem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (Anfang 2014) - auch im SGB V §137a als Anforderung definiert. Aber auch Zertifizierungsnormen, wie die DIN EN 15224 "Dienstleistungen in der Gesundheitsversorgung" und die revidierte DIN EN ISO 9001:2015 beinhalten Kriterien für ein Risikomanagement bzw. ein "risikobasiertes Denken" was nur Sinn macht, wenn es in ein System integriert ist.

Zudem kann davon ausgegangen werden, dass das klinische Risikomanagement und der praktische Umgang mit klinischen Risiken zunehmende Bedeutung bei internen (u.a. Patientensicherheit, Prozessrisiken) und externen Begutachtungen erlangen wird (u.a. bei externen Audits aber auch bei der Beurteilung von Haftungsrisiken durch Haftpflichtversicherer).

Im Mittelpunkt des Klinischen Risikomanagements (kRM) steht die Reduzierung von Risiken in der Patientenversorgung und die ständige Verbesserung der Behandlungsqualität und Patientensicherheit.

Mit dem zu entwickelnden System sollen Standards geschaffen werden und die Umsetzung des P-D-C-A-Zyklus.

Der Umsetzung liegt der definierte Risikomanagementprozess zugrunde:

Risikomanagement

Abbildung adaptiert nach International Organization for Standardization 2009)

Dabei geht es darum, die Risiken zu erkennen, zu bewerten und angemessene Aktivitäten zur Risikobeherrschung bzw. –minderung zu veranlassen sowie deren Wirksamkeit zu bewerten.

Bei der Ermittlung von Schwachstellen in der Patientenbehandlung, -betreuung und –versorgung werden Strukturfestlegungen, die Prozesse ebenso betrachtet, wie die Dokumentation der Tätigkeiten einschließlich der geforderten Nachweise zur Patientenaufklärung.

Wir unterstützen Sie gerne beim Aufbau eines integrierten Qualitäts- und Risikomanagementsystem, bei der Analyse und Priorisierung von Risiken, der Einführung eines CIRS (Critical Incident Reporting System) sowie bei der Integration bestehender Prozesse, Themen (z. B. Beschwerdemanagement, MuM-Konferenzen, Peer-Review-Verfahren, Schadensabwicklungen etc.) und Funktionen (Integration gesetzlicher Beauftragter).

Risikomanagementprozess

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